Die Werte sind atemberaubend: 95 Prozent der Eltern sind zufrieden mit den katholischen Schulen im Bistum. Und 80 Prozent der ehemaligen Schüler sagen, dass sie viel über Glauben und Kirche gelernt haben. Zu diesem Bestwerten für die Bistumsschulen kommt nun eine breit angelegte Befragung von Eltern und Absolventen. von Rüdiger Wala

Die Ergebnisse einer Befragung zeigen, dass es eine große Zufriedenheit von Eltern und ehemaligen Schülern mit katholischer Schule gibt.

2000 Eltern der letzjährigen Klassen 5 und 6 sowie 1300 Ehemalige des Abschlussjahrgangs 2011 wurden befragt – an insgesamt elf katholischen Schulen. Anonym, schriftlich – und nicht nur mit einem Internetlink. 80 Prozent der Eltern und knapp 30 Prozent der Absolventen haben geantwortet. Eine hohe Quote: Unter Marktforschern gilt alles über zehn Prozent Rücklauf als echter Erfolg.

Und was kommt unterm Strich dabei raus? Die Eltern der Elf- und Zwölfjährigen sind zu 95 Prozent zufrieden mit den katholischen Schulen. Selbst die, die vor drei Jahren mit dem Kapitel Schule abgeschlossen haben, blicken nicht betrübt zurück. Im Gegenteil: 85 Prozent sagen, sie sind mit der Schule insgesamt zufrieden.
Lassen sich aber die hohen Zufriedenheitswerte mit anderen Schulen vergleichen? „Die Ergebnisse der Bistumsschule übertreffen vergleichbare Mittelwerte aller Schulen bei Weitem“, fasst der Gutachter, Professor Dr. Christoph von Viebahn, den Kern seiner Untersuchung zusammen. Zum Vergleich: Der Indikator Zufriedenheit liefert bei Eltern von weiterführenden Schulen landes- und bundesweit Zustimmungswerte von etwa 60 bis maximal 75 Prozent. Das zeigt: Die Elternzufriedenheit bei den Bistumsschulen liegt deutlich höher.
Selbst die sonsten hochgeschätzten Grundschulen können da nicht mithalten. Hier liegt der vergleichbare Wert bei höchstens 80 Prozent. Fazit des Gutachters von Viebahn, der an der Hochschule Hannover lehrt: „Die befragten Schulen des Bistums Hildesheim nehmen somit eine Spitzenposition in der niedersächsischen Schullandschaft ein.“ Ein wuchtiger Satz, doch Viebahn hat jede Menge Vergleichswerte. Vor seiner Tätigkeit an der Uni Hannover war er von 2008 bis 2012 Geschäftsführer des Projektes Selbstevaluation in Schulen, kurz: SEIS. Über dieses Projekt wurden bereits über 1,5 Millionen Eltern, Lehrkräfte und Schüler befragt, was sie von ihrer Schule oder Schulform halten.

Ist die religiöse Erziehung an den Schulen wichtig?

Zwei weitere Fragen sollten noch beantwortet werden – und die sind für den Leiter der Hauptabteilung Bildung im Generalvikariat, Dr. Jörg-Dieter Wächter viel entscheidender als die Frage nach der Zufriedenheit. Zum einen: Ist die religiöse Erziehung ein wichtiger Grund für die Schulwahl der Eltern? Zum anderen: Prägt der Besuch einer katholischen Schule die Sicht von Heranwachsenden auf Kirche und Glaube positiv?
„Es wird doch immer die Frage an uns gestellt, warum die Kirchen eigene Schulen unterhalten“, erläutert Wächter: „Wir haben immer wieder betont, dass es uns um eine besondere Erziehungsgemeinschaft von Eltern, Lehrern und Schülern geht, die vom Glauben getragen wird.“ Deshalb wurden genau diese beiden Punkte abgefragt.

Das Ergebnis ist hier eindeutig. So geben über 90 Prozent der Eltern an, dass sie Gottesdienste, Gebete und religiöse Angebote – als besonders sichtbaren Ausdruck der konfessionellen Prägung – als gut bis sehr gut empfinden. 85 Prozent sind der Meinung, dass ihr Kind durch den Besuch einer katholischen Schule viel Verständnis für christliche Werte gewinnt und festigt. 80 Prozent sind sich sicher, dass ihr Kind in der katholischen Schule lernt über religiöse Fragen nachzudenken – und nicht den Katechismus nachzubeten.
Gleiche Tendenz, wenn auch mit geringfügig weniger Zustimmung bei den Absolventen: Fast 80 Prozent geben an, dass sie durch den Besuch der Schule viel über Kirche und Glauben erfahren haben. Und fast 70 Prozent sagen noch drei Jahre nach Schulabschluss, dass sie durch ihre Schulzeit angeregt wurden, mehr über religiöse Fragen nachzudenken. In ähnlichen Bereichen bewegt sich die Zustimmung zu Gebeten, Gottesdiensten und religiösen Angeboten an einer katholischen Schule.

Warum wählen Eltern katholische Schulen?

„Noch eine dritte Frage hat uns bewegt“, berichtet Wächter: „Wir wollten wissen, warum katholische Schulen angewählt werden.“ Ist es das Label ‚katholisch’? Oder, weil sie Privatschulen sind? Oder, weil sie einen guten Ruf haben? „Unseren Schulen hängt ja durchaus das Vorurteil an, dass sie ein wenig elitär sind“, begründet Wächter das Motiv hinter der Frage.

Das Ergebnis: Eltern wählen katholische Schulen für ihre Kinder an, weil sie von ihnen soziales Lernen und eine gute Förderung erwarten. Das sind mit jeweils über 90 Prozent die am meisten geltend gemachten Beweggründe. Dass die Schule ‚katholisch‘ ist, spielt für knapp 60 Prozent der Eltern eine Rolle. Der Umstand, ihr Kind auf eine ‚Privatschule‘ zu schicken, ist nur für nicht ganz 30 Prozent der Eltern bedeutsam – am Ende der Skala.

„Gerade dieses Ergebnis hat mich sehr gefreut“, bekennt Wächter. Zumal sich aus den Zahlen noch ein weiteres Ergebnis ablesen lässt: Eltern und die befragten Absolventen identifizieren sich im hohen Maße mit ihrer Schule – trotz oder gerade wegen gelegentlicher Kritik. Wächters Fazit: „Katholische Schulen sind nichts Elitäres. Sie werden von ganz normalen Eltern gewählt, die wollen, dass aus ihrem Kind etwas wird – durch das Abfordern von Leistung ebenso wie durch individuelles Fördern und soziales Lernen. Das entspricht unserer Idee einer Erziehungsgemeinschaft.“ Schüler werden nicht auf Noten reduziert. Das ist nur ein Teil der Wahrheit – und die Lehrkräfte wissen das: „Unterm Strich bieten wir mit unseren Schulen etwas richtig Gutes an – und eine Zukunftsoption für unsere Kirche.“

Teilnehmende Schulen:

Kontakt:

Hauptabteilung Bildung im Bischöflichen Generalvikariat,
Anke Mootz-Graen
Domhof 24, 31134 Hildesheim
Telefon: 0 51 21/307 281
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Internet: Katholische Schulen im Bistum