Zum dritten Mal besuchten Schüler und Lehrer der Eichendorffschule Wolfsburg die deutsche Kriegsgräberstätte in Glencree. Wie zuvor hatten die 12 Schüler*innen über verschiedene Personen, die dort begraben sind, recherchiert.
Für diesen Besuch hatte eine Schülergruppe Hans Möller ausgewählt, einen Juden, der starb, als die Arandora Star am 02. Juli 1940 auf dem Weg nach Kanada von einem deutschen U-Boot torpediert wurde. Hans Möller wurde an der Küste von Donegal an Land gespült, dort begraben und später nach Glencree gebracht.
Eine andere Schülergruppe hatte über die Besatzung eines deutschen Flugzeugs, das während des Zweiten Weltkriegs am 23. Juli 1943 über Dursey Head abstürzte, recherchiert.
Diese Biografien sowie die anderer deutscher Soldaten und Zivilisten, die dort begraben sind, wurden von den Schülern in neun Monaten Arbeit zusätzlich zum Unterricht in QR-Codes umgesetzt und am Samstag, den 20.04.2024 neben den Gräbern angebracht. Die Schüler hoffen, dass viele Menschen vorbeikommen und sie lesen.
Obwohl die Schüler schon viel über den Friedhof wussten, waren sie sehr beeindruckt von den verschiedenen Geschichten der Personen, die dort begraben sind. Umso mehr, als Frank Tracy (Historiker) ihnen ein Grab mit einem jüdischen Mann zeigte, der im Ersten Weltkrieg in Irland gefallen war und einem deutschen Soldaten, der im Zweiten Weltkrieg gefallen war. Sie wurden zusammen in einem Grab beigesetzt, als dieser Friedhof angelegt wurde, und es zeigt, wie sinnlos und unmenschlich Krieg ist. Frank Tracy beschäftigt sich schon sehr lange mit der Geschichte des Friedhofes und die Schüler waren von seinem umfangreichen Wissen stark beeindruckt.
Gleichzeitig motiviert es die Schüler, diese Art von Arbeit an eine neue Gruppe von Schülern weiterzugeben, und sie hoffen, dass viele die Möglichkeit nutzen werden, auf diesem Friedhof zu arbeiten.
Nadzeya Yasen: „Obwohl es eine Kriegsgräberstätte ist, ist die Atmosphäre wirklich friedlich.“
Unterstützt wird die Arbeit der SchülerInnen auf diesem schönen und abgelegenen Friedhof vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Zudem wurde die Fahrt der Schüler*innen auch vom FFE (Verein der Freunde und Förderer der Eichendorffschule Wolfsburg e.V.) unterstützt.
In diesem Jahr hatte die Gruppe zudem die Möglichkeit die St. Patrick's National School Curtlestown zu besuchen und Schüler zu treffen, die im letzten Jahr die Feier zum Volkstrauertag in Glencree mitgestaltet hatten.
So kam es zu einem Austausch über die verschiedenen Projekte und die Schüler brachten sich gegenseitig einige Wörter auf Deutsch und auf Irisch bei.
Tessa Schubert: „Wir hoffen, dass wir in Kontakt bleiben werden und es war sehr schön, mit den irischen Schülern zu spielen, zu reden und zu arbeiten.“
Julia Massold: „Es ist wichtig, dass diese Treffen stattfinden, damit wir uns austauschen und verstehen können, um eine friedliche Welt zu schaffen.“
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Beispiel Glencree: So wirkt die Volksbund-Bildungsarbeit