Herr Ivar Buterfaß-Frankenthal ist einer der letzten Zeitzeugen des Holocausts. Er sprach in der Christophoruskirche für die Jahrgänge neun bis zwölf des Gymnasiums der Eichendorffschule über Antisemitismus und die aktuellen Probleme im Nahostkonflikt.
Der 91-Jährige, der in Begleitung seiner Frau erschienen war, verdeutlichte, dass es einer seiner letzten Auftritte sein werde. Sein Buch „Von ganz, ganz unten“ hat er während seines Vortrags nicht aufschlagen müssen, so präsent waren die dramatischen Erlebnisse seiner Kindheit, die er als Halbjude in der Zeit des Nationalsozialismus hatte erfahren müssen. So kostete ihn die Einschulung beinahe das Leben, denn, nachdem er durch einen Lehrer öffentlich vor der angetretenen Schülerschaft der Schule verwiesen wurde, traten, spuckten und schlugen diese plötzlich auf ihn ein. Auf seiner Flucht nach Hause wurde ihm aufgelauert und wenn Passanten ihm nicht geholfen hätten, wäre er möglicherweise verbrannt worden.
Im Anschluss beantwortete er die Fragen der Schüler und Schülerinnen.
Seine Warnung war überdeutlich: Er rief zur bewussten Haltung gegen die politische Rechte auf, die den Nationalsozialismus verharmlose. Für seinen Vortrag, den er mit dem Worten an die Jugend: „Euch gehört die Zukunft, euch gehört die Welt“ beendete, bedankten sich die Schüler und Schülerinnen mit Standing Ovations.