Projekt "Eucharistie und Abendmahl"

Die religiöse Dimension an der Eichendorffschule findet ihren Ausdruck in einer lebendigen, vielgestaltigen Umsetzung des christlichen Bildungsauftrags. Neben einem von christlichen Werten geprägten Miteinander innerhalb der Schulgemeinschaft gibt es im Schulleben fest verankerte, regelmäßige Rituale der Glaubenspraxis.

Im 5. Jahrgang erarbeiten die Schülerinnen und Schüler aller Schulformen in einem zweitägigen Projekt "Eucharistie und Abendmahl" Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden christlichen Konfessionen, lernen beide benachbarten Kirchen kennen und feiern gemeinsam Eucharistie.

An zwei Projekttagen – in der Zeit um die Herbstferien – beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler aller Klassen des 5. Jahrganges mit den beiden Konfessionen. Sinn und Ziel des Projektes ist es, sowohl die eigene Konfession besser kennenzulernen, wie auch Kenntnisse über die andere Konfession zu erlangen, denn im konkreten Schulalltag kommen bei Gebeten, Gottesdiensten, Gedenk- und Feiertagen aus beiden Konfessionen entsprechende Inhalte vor.

  • Was ist typisch evangelisch – typisch katholisch?
  • Was finden wir in welcher Kirche?
  • Was sind die gemeinsamen Wurzeln und was hat sich Eigenständiges entwickelt?
  • Was ist Verbindendes, was ist Trennendes?

Neben dieser Erarbeitung an einem Projekttag steht am anderen Projekttag eine Entdeckungstour durch die Kirchen an. "Auf Entdeckungstour durch die Kirchen" lautet auch das Arbeitsblatt, das von jedem auszufüllen und in der Nachbesprechung auszuwerten ist.

Für unsere Schüler ist die Christus-Kirche – in direkter Nähe zur Schule – die evangelische Kirche, die vom evangelischen Schulseelsorger Pastor Johannes Thormeier gezeigt und erklärt wird. Die Christophorus-Kirche ist die katholische Kirche, die es unter Führung von Kaplan Andreas Braun zu entdecken gilt.

Die Schulgemeinschaft trifft sich im Laufe des Jahres in beiden Kirchen zu gemeinsamen Gottesdiensten und so ist es gut, dass sich alle Schüler in beiden Kirchen "zu Hause" fühlen können. Das Projekt endet mit einer gemeinsamen Eucharistiefeier in der Christophorus-Kirche.

Caritas

Das Projekt Caritas beinhaltet inzwischen mehrere Schwerpunkte. Neben der jährlichen Straßensammlung gibt es Kontakt zum Mittagstisch in St. Christophorus.

Friedenserziehung

Versöhnung über den Gräbern als Weg zur Friedenserziehung und Völkerfreundschaft

Seit mehr als 12 Jahren unterstützen die Eichendorffschulen die Arbeit des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Jährliche Straßensammlungen im Vorfeld des Volkstrauertags und die Gestaltung der zentralen Gedenkfeier in der Stadt Wolfsburg sind wesentliche Bausteine des Projekts. Neben der Vermittlung von geschichtlichem Verständnis steht der Kompetenzerwerb im Vordergrund, vor allem was soziale Kompetenzen angeht. Am 5. Februar 2008 wurde das Engagement unserer Schülerinnen und Schüler im Landtag zu Hannover ausgezeichnet. Die Urkunde für vorbildlichen Einsatz bei der Förderung des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge erhielten - vom ehemaligen Landtagspräsidenten Rolf Wernstedt - auch die Lehrkräfte Falko Rösel (HS/RS) und Martina Wiora (Gymnasium).

Aus punktuellen Anfängen hat sich im Laufe der Jahre ein pädagogisches Konzept entwickelt. Es findet seine Umsetzung im Wahlpflichtkursus "Friedenserziehung" für die gymnasialen Jahrgänge 7 und 8, der vom Schulreferenten des Bezirksverbands Braunschweig, Heinz-Günter Gutmann, begleitet wird: Die 10 Kriegsgräberstätten in Wolfsburg und den Ortsteilen werden mit Geschichts- und Erinnerungstafeln ausgestattet. Die Schülerinnen und Schüler übernehmen die gestalterische und inhaltliche Umsetzung des Projekts.

Martina Wiora

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Bezirksverband Braunschweig, kooperiert seit Jahren sehr erfolgreich mit der Eichendorffschule in Wolfsburg.

Frieden und Demokratie sind in Gefahr, wenn politisches Desinteresse, Gewaltbereitschaft und Anfälligkeit für radikales, fremdenfeindliches Gedankengut zunehmen. Schülerinnen und Schüler sollen begreifen, wie wichtig es ist, in einer demokratischen Gesellschaft zu leben. Dabei ist es nötig, sich kritisch mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen und daraus für die Gegenwart und Zukunft zu lernen. Dabei gilt es auch, im eigenen Lebensbereich tolerant zu sein und Vorurteile kritisch zu hinterfragen.

Diese pädagogischen Ziele werden bei der Friedenserziehung in der Eichendorffschule angestrebt. Jedes Schuljahr wird ein Wahlpflichtkurs, geleitet von Martina Wiora, angeboten, der in der Regel sehr gut besucht wird. Ein Ziel ist die Erarbeitung einer Geschichts- und Erinnerungstafel auf einer Kriegsgräberstätte in Wolfsburg. Dabei setzen sich die Schüler mit der Regionalgeschichte auseinander. Als konkretes Ergebnis wird eine Geschichts- und Erinnerungstafel erarbeitet und unter Beteiligung der Öffentlichkeit eingeweiht. Zu diesem Projekt existiert ein Kooperationsvertrag der Eichendorffschule, des Volksbundes und der BBS II in Wolfsburg, die in der Regel das Gestell herstellt.

Weitere Schwerpunkte der Arbeit sind die Mitgestaltung des Volkstrauertages auf dem Klieversberg durch Schülerinnen und Schüler der Eichendorffschule und die Beteiligung an der Haus- und Straßensammlung des Volksbundes, der auf das Engagement von Ehrenamtlichen angewiesen ist.

Beide Seiten arbeiten eng, verständnisvoll und engagiert miteinander, damit Schülerinnen und Schüler aus den Folgen von Krieg und Gewaltherrschaft lernen.

Heinz-Günter Gutmann - Schulreferent