Sich für Schwächere einsetzen, die Not des benachteiligten Mitmenschen sehen und handeln, ist an der Eichendorffschule in Wolfsburg selbstverständlich. Und das nicht nur zur Weihnachtszeit. Das ganze Schuljahr hindurch engagieren sich Schülerinnen und Schüler verschiedentlich im sozialen Bereich, um zu zeigen: Dein Schicksal ist mir nicht gleichgültig, ich fühle mit dir. von Martina Wiora

Weihnachtsbasar

Ob sie im Compassion-Projekt ihre Zeit mit Alten, Behinderten oder Flüchtlingen verbringen oder beim Caritas-Mittagstisch für Bedürftige mithelfen - was sie antreibt, ist das Mitgefühl und der Wunsch, sich selbst aktiv einzubringen. Dies gilt grundsätzlich auch für ihre Mitarbeit in Schul- und Friedensprojekten des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge wie Pflege von Kriegsgräbern, die Errichtung von Geschichts -und Erinnerungstafeln, das Mitgestalten der zentralen Gedenkfeier zum Volkstrauertag und die Beteiligung an der Haus- und Straßensammlung rund um den Gedenktag. Timm Gogel, Schüler des 12. Jahrgangs des Gymnasiums Eichendorffschule, erläutert seine Motivation zur Teilnahme an der zentralen Gedenkfeier: “Ich möchte an das Schicksal meiner Familie, die Krieg und Vertreibung erlebt hat, erinnern und für das Thema sensibilisieren.“

Den Höhepunkt des sozialen Engagements stellt die jährlich wiederkehrende Aktion für die seit über dreißig Jahren bestehende Patenschaft der Eichendorffschulgemeinschaft für Schulen in Haiti dar. Im jährlichen Wechsel findet entweder ein Sponsorenlauf oder ein adventlicher Markt statt. Zuletzt ist durch den Sponsorenlauf - dank der Laufbegeisterung der Schüler und der Gebefreudigkeit der Sponsoren - die großartige Spendensumme von über 28.000,- Euro erlaufen worden. Der Reinerlös aus dem adventlichen Markt, zu dem in den Klassen zuvor mit viel Kreativität und Liebe gebacken, gebastelt, gehämmert und gehobelt wird, beträgt jeweils um die 6.000,- Euro. Der finanzielle Erfolg belohnt die Mühe der Schülerinnen und Schüler und erfüllt sie mit Stolz. Wesentlicher ist für sie jedoch die Erfahrung, dass sie durch ihren Einsatz die Not der Menschen in Haiti, die auf ihre Hilfe angewiesen sind, lindern können. Dieses zu erleben bedeutet für die Eichendorffschüler eine besondere Bestätigung, da sie durch ihr Engagement daran mitwirken, dass junge Frauen und Männer in Haiti eine schulische oder berufliche Ausbildung erhalten und so in die Lage versetzt werden, sich eine eigene Existenz aufbauen zu können. Positiver Nebeneffekt? Die Eichendorffschüler lernen den Wert von Schule und Ausbildung, der für sie selbstverständlich ist, neu schätzen. Somit wirkt ihr Engagement auf sie selbst zurück.