Unsere 9ten Jahrgänge im Gymnasium sind diejenigen, die sich projektartig in Empathie und sozialem Engagement üben. Die diesjährige Vorbereitung erfolgte im Religionsunterricht beider Konfessionen zu Beginn dieses Schuljahres. Themen wie „Was ist der Mensch?“, „Gottes Ebenbildlichkeit“, „Menschliche Bedüftigkeit“, „Umgang mit Behinderungen“, aber auch „ Sterben und Tod“ wurden erörtert. von Kea Gerdsen-Neumann

Compassion Projekt
Compassion Projekt

Die Projektphase begann am 11. Januar 2016, also ohne die Zensuren-Findung groß zu beeinträchtigen. Dieses Mal bereiteten die vier Fachlehrer eine Andacht für den Jahrgang vor, die am 08.1.16 in der Christophoruskirche stattfand. Sensibilisierung und Aussendung für die Erfordernisse und besonderen Erfahrungen in den jeweiligen Einrichtungen bestimmte diese gottesdienstliche Feier.

Im Anschluss an die Zehntägige Projektphase erwarteten die Fachlehrer die SchülerInnen am 25.1.16 in den ersten beiden Stunden zu einem gemeinsamen Auswertungsgespräch in der Aula. Hier fanden verschiedene Gesprächsrunden statt, in denen sich die SchülerInnen zu folgenden Aussagen austauschen konnten: Das war gut…, Das hat mich überrascht…, Das ist mir schwer gefallen…, Das sehe ich jetzt anders…, Ich hätte vorher nie gedacht, dass ich … kann.

Wir Fachlehrer hatten aufgrund der Reaktionen das Gefühl, diese Art der Auswertung ist gut angekommen. Folgende, nicht repräsentative Äußerungen gab es dazu:

„Ich finde es auch gut, dass diese Auswertung gleich am ersten Schultag stattgefunden hat, weil wir so noch alles frisch im Kopf hatten.“

„Ich fand es gut, weil man sich mit den anderen Klassen austauschen konnte.“

„Ich fand es gut, weil man seine Erfahrungen den Lehrern und Schülern mitteilen konnte.“

„Es war gut, vorher nochmal eine Andacht gehabt zu haben, so als Vorbereitung.“

„Ich fand die Andacht sehr gut als Verabschiedung. Wir konnten uns nochmals geistlich vorbereiten auf die kommenden Wochen. Mir hätte noch besser gefallen, wenn die Schüler die Andacht vorbereitet hätten und nicht die Lehrer. Dadurch hätten wir uns mit dem Thema mehr beschäftigt und auseinandergesetzt.“

„Ich fand die Auswertung sehr gut, da manche im Altersheim waren und manche im Behindertenheim und man sich gegenseitig darüber gut austauschen konnte , die wir im Compassion-Projekt erlebt haben.“

„Die gemeinsame Auswertung können wir gut in den zu schreibenden Bericht hinein nehmen. Dadurch kann man auch viel besser verstehen, worauf das hinaus laufen soll.“

„Wir haben zu wenig über das Negative während der Projektphase gesprochen, das sollte besser einbezogen werden.“

Compassion Projekt
Compassion Projekt

Hier folgen einige der schriftlichen Rückmeldungen aus den Auswertungsrunden:

Das war gut…

„Wir haben keine Hausaufgaben machen müssen, hatten gute Arbeitszeiten, überwiegend nette Mitarbeiter und nette Bewohner in den Einrichtungen.“

„Die Aufgaben wurden gerecht aufgeteilt, und man fühlte sich nicht überfordert.“

„Die Mitarbeiter der verschiedenen Einrichtungen haben sich gut gekümmert.“

Das hat mich überrascht…

„Es war anstrengend, obwohl es keine körperliche Anstrengung gab.“

„Die Bewohner waren offen zu einem, obwohl sie einen kaum kannten.“

„Behinderte Menschen sind auch witzig und herzlich.“

„Viele sind trotz des hohen Alters noch so fit.“

„…das es so viele verschiedene Formen von Demenz gibt.“

„Man konnte sich so viel vom Personal abschauen.“

Das sehe ich jetzt anders…

„Kinder mit Handicap sind meist fröhlicher und offener als ‚normale‘ Kinder.“

„Viele Senioren sind geistig sehr fit! Viele Senioren sind unzufrieden mit ihrem Aufenthalt im Seniorenheim, es gibt aber auch viele zufriedene Bewohner.“

„Das Pflegepersonal hat eine hohe Verantwortung!“

Das ist mir schwer gefallen…

„… Gesprächsthemen zu finden und Gespräche zu beginnen.“

„Essen anreichen ist schwierig.“

„Abschied“

Ich hätte vorher nie gedacht, dass ich … kann.

„Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich so schnell an den Umgang mit Behinderten gewöhne und dass ich so gut mit ihnen klarkomme.“

„Da ich anfangs überhaupt nicht wusste, wie ich mit ihnen umgehen soll, hatte ich etwas Angst zu Beginn und habe so gute Gespräche mit Senioren und Demenzerkrankten führen können.“

„Ich hätte nicht, gedacht, dass ich so gut Rollstühle schieben kann.“