20. Dezember. Sieben Uhr früh in der Aula der Eichendorffschule: Gedämpftes Licht taucht den Raum in eine wärmende Atmosphäre. Schülerinnen und Schüler haben eine Meditation vorbereitet, in deren Verlauf vier von ihnen als Kerzen des Adventskranzes enttäuscht davon erzählen, wie bedeutungslos sie geworden sind, weil die Menschen zu wenig dafür eintreten, was die Kerzen symbolisieren: Liebe, Glaube, Frieden. Drei Kerzen erlöschen nacheinander. Einzig die vierte Kerze brennt weiter. Sie steht für Hoffnung. von Martina Wiora

Scheckübergabe

Selbst ein Zeichen der Hoffnung setzen die Eichendorffschüler mit ihrem Engagement für die Bildungsarbeit im krisengeschüttelten Haiti. Zum zehnten Mal liefen sie deshalb viele Kilometer bei einem im September stattgefundenen Sponsorenlauf. Im Vorfeld des Laufes hatten sich die Schüler im Familien- und Bekanntenkreis Sponsoren gesucht, um den Neubau einer Schule am Rande der Hauptstadt Port au Prince zu unterstützen. In den vergangenen Wochen war das Geld von den Sponsoren eingegangen. Die stolze Summe von 30.000 Euro ist dabei zusammen gekommen.

Im Rahmen der vorweihnachtlichen Andacht in der Aula überreichten nun die Schulleiter, Christian Lübke für die Oberschule und Karl-Heinz Müller für das Gymnasium, den Spendenscheck an Pater Gerd Euteneuer vom Montfortaner-Orden, der für die Schule den Kontakt nach Haiti hält und dessen Orden die Hilfe vor Ort koordiniert. Er bedankte sich bei allen Mitwirkenden, insbesondere aber bei den Läufern, die durch ihren Einsatz und ihre Anstrengungsbereitschaft zum „Zeichen der Hoffnung“ würden, so der Pater, für Kinder und Jugendliche in Haiti, die ohne den Beitrag der Eichendorffschüler Analphabeten blieben.

Scheckübergabe

Eindrucksvoll und bewegend schilderte Gerd Euteneuer die Situation vor Ort, sprach von den verheerenden Schäden, die der Hurrikan im Oktober angerichtet habe, von den Nachwirkungen des Erdbebens von 2010, aber auch vom Aufbau eines Dorfes für obdachlose Familien durch seinen Orden, in dessen Nachbarschaft die neue Schule errichtet werden soll. Damit würde jungen Menschen in Haiti der Zugang zur Bildung ermöglicht - ein weiterer Hoffnungsschimmer.