Wie erkennen wir rechtspopulistische Propaganda in sozialen Netzwerken? Mit welchen Strategien arbeiten rechte Gruppierungen im Netz? Wie gewinnen sie die Aufmerksamkeit unbedarfter User? Mit diesen Fragen setzten sich die Neuntklässler der Eichendorffschule Wolfsburg kurz vor den Osterferien am 03. und 04. April auseinander. von Oliver Zajonz

Projekttage gegen Rassismus

Im Sinne einer Sensibilisierung für die Gefahren, die durch den Missbrauch sozialer Netzwerke auf die Schüler lauern, ging es besonders darum, dass die Jugendlichen verstehen, dass gerade sie diejenigen sind, deren Sympathien sich Vereinigungen wie z. B. die identitäre Bewegung durch attraktive Online-Auftritte erschleichen wollen.

Dazu erläuterte Referent David Salim vom gemeinnützigen Unternehmen MyGatekeeper aus Hannover (https://mygatekeeper.de/), wie Aufmerksamkeit in sozialen Netzwerken im Allgemeinen generiert wird – ohne diese dabei pauschal zu verteufeln. Wie die Vorteile der modernen Medien aber mitunter ausgenutzt werden, wurde den Schülern klar, als sie erkennen durften, dass gerade politische Meinungen hier quasi „erzeugt“ werden können.

Der Fokus der Veranstaltung lag jedoch darauf, die technischen Mittel unserer Zeit positiv anzuwenden, um einer Hetze u. a. gegen Einwanderer entgegenzuwirken. So wurden die Schüler dazu angeregt, in selbstständiger Arbeit kreative Ideen zu entwickeln, um für ein weltoffenes Deutschland bzw. Europa einzutreten. Der Höhepunkt bestand darin, dass die Lernenden unter Anleitung der Referenten David Salim und André Jachting eigene Kampanien und Video-Beiträge erstellten, in denen sie sich für eine vorurteilsfreie Haltung zu einer kulturell vielfältigen Gesellschaft aussprechen.


Die Eichendorffschule ist seit 2016 „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und unternimmt Projekttage wie diese, um als Schulgemeinschaft ein Statement gegen Fremdenfeindlichkeit und jedwede Form von Ausgrenzung zu setzen. Finanziell unterstützt wurde die Aktion vom Verein der Freunde und Förderer der Eichendorffschule (FFE) sowie von der Bürgerstiftung Wolfsburg.